08.01.2024
Österreichs Leichtbauplattform A2LT war im letzten Jahr sehr aktiv und hat viele Kilometer gemacht, um sich international zu vernetzen, zu informieren und das Thema bei Stakeholdern zu präsentieren.
Das Jahr begann mit dem EUREKA Leichtbau Stakeholder-Workshop am 26. Jänner 2023 in Wien und dem vom Bundesministerium für Klimaschutz initiierten EUREKA LeichtbauCall. Die Plattform A2LT schmiedete dabei mit Experten aus Industrie und Forschung Projektideen. Eine Leichtbaureise mit dem AußenwirtschaftsCenter Den Haag führte im April zu Leitbetrieben wie DAF, Ebusco und Fokker zu spannenden und innovativen Unternehmen in den Niederlanden.
„Wir konnten uns über die neuesten europäischen Entwicklungen im Bereich der Mobilität informieren und unser Netzwerk ausbauen und erhielten einen exklusiven Blick hinter die Kulissen“, stimmen die Projektmanager Stefan Hopfer und Martin Zottler überein.
Ende April traf sich die Welt der Composites auf der JEC World in Paris. Die österreichische Leichtbauplattform nahm als Mitglied der European Lightweight Association (ELA) mit Vertretern der European Lightweight Cluster Alliance (ELCA) an der Podiumsdiskussion „Lightweight Made In Europe: Challenges and Opportunities“ teil.
„Die Veranstaltung mündete in spannenden und inspirierenden Inputs, wie Leichtbauprodukte und -technologien aus Europa auf den globalen Märkten bekannter gemacht und schneller eingeführt werden können“, resümiert Zottler.
Thema bei der Diskussion war auch das EU-Projekt „DeremCo“ (De&Remanufacturing for Circular Economy Investments in the Composite Industry), in dem 30 Projektpartner aus ganz Europa gemeinsam Recyclinglösungen für Unternehmen der Composite Industrie erarbeiten. Konkret geht es um Lösungen, wie faserverstärkte Kunststoffe nach ihrer Verwendung in neuen Produkten mit hohem Mehrwert kostengünstig wiederverwendet werden können. DeremCo-Projektmeetings fanden im März in Slowenien und im Baskenland statt.
Kunststoff-Cluster-Manager Wolfgang Bohmayr vertrat die ELA und A2LT im Mai bei der ersten Leichtbau-Veranstaltung in Brüssel mit dem Titel „No European Green Deal without Lightweight Technology“, an der mehrere europäische Netzwerke teilnahmen.
„Leichtbau ist eine Schlüsseltechnologie, um die strategischen Ziele der EU zu erreichen. Deshalb war die Leichtbauveranstaltung in Brüssel wichtig, um die Bedeutung des Leichtbaus auf EU-Ebene zu schärfen“, betont Bohmayr.
Anfang Mai stattete das schwedische PhD-Netzwerk von LIGHTer der A2LT in Österreich einen Besuch ab. Das LIGHTer PhD-Netzwerk als Teil des RISE Research Institute of Sweden arbeitet eng mit der LIGHTer Academy und der schwedischen Industrie zusammen. Österreich und Schweden kooperieren seit Jahren im ELN.
„Die Studienreise des LIGHTer PhD-Netzwerks stärkte unsere Zusammenarbeit“, berichtet Martin Zottler. „Gleichzeitig konnten wir in diesen drei Tagen die schwedischen Strukturen besser kennenlernen, um vielleicht ein ähnliches Netzwerk in Österreich zu etablieren.
Mit einer großen österreichischen Abordnung hat die Leichtbauplattform A2LT Anfang Juni die dritte Konferenz des European Lightweighting Network (ELN) in Stockholm besucht. Über den ökonomischen Impact von Leichtbau berichtete Anna Kleissner von Econmove. Mit ihrer Satellitenkonto-Studie ist Österreich europäisches Vorbild für die harmonisierte Erfassung des volkswirtschaftlichen Beitrags des Leichtbaus. Selbstverständlich fanden auch 2023 der ACstyria Leichtbautag am Red Bull Ring in Spielberg sowie Plenumsmeetings bei der Leitz GmbH & Co. KG an der Montanuniversität Leoben sowie bei Worthington Cylinders in Kienberg bei Gaming statt.
„Weil auch die Ausbildung im Leichtbau ein wichtiges Thema ist, arbeiten wir gerade am neuen Lehrberuf Faserverbundtechniker in enger Abstimmung mit der WKO und der Berufsschule Steyr 1“, sagt Wolfgang Bohmayr vom Kunststoff-Cluster.
In Vorbereitung ist außerdem das Innovationscamp GreenLight-Tec.
„Es soll einen cross-sektoralen Wissenszugang zu aktuellen Leichtbautechnologien ermöglichen“, betont Bohmayr.
Am Innovationscamp beteiligen sich unter der Leitung der JKU Linz sechs Forschungseinrichtungen und elf Unternehmen.