Chancen des 3D-Drucks

Länderübergreifendes Projekt will neue Geschäftsmodelle aufzeigen und erproben

Die Partner des 3D-Druck Projekts beim Kick-off-Meeting in Hinwil am 10. April 2019
Die Partner des 3D-Druck Projekts beim Kick-off-Meeting in Hinwil am 10. April 2019 © HRK

08.05.2019

Wie können die Unternehmen vom Potenzial der 3D-Druck-Technologie profitieren? Diese Frage gehen 17 Partner aus Wirtschaft und Forschung in den nächsten drei Jahren gemeinsam nach. Das Kick-off dieses länderübergreifenden Projekts im DACH-Raum fand am 10. April 2019 in Hinwil in der Schweiz statt.

Mit der zunehmenden Digitalisierung und der Vernetzung von Fertigungsanlagen auch über die Distanz entstehen neue Geschäftsmöglichkeiten und -modelle. Eine Technologie, die diesen Trend aktuell besonders beflügelt, ist 3D-Druck bzw. die additive Fertigung. Anstatt Produkte zentral an einem Produktionsorten herzustellen, zu verpacken und danach in die Zielmärkte zu transportieren, ermöglicht es die additive Fertigung die digitale Fertigungsinformation über eine Datenleitung an einen beliebigen Ort zu transferieren und das Produkt direkt am Zielort zu erstellen. Der Transport würde wegfallen und der CO2-Footprint würde sich markant reduzieren. Zudem können Produkte "on demand" gefertigt werden, was insbesondere bei selten benötigten Ersatzteilen von großem Interesse ist. Lagerkapazitäten und Kapitalbindungskosten in Form von nicht unmittelbar benötigten Produkten können so eingespart werden.

Chancen und Risken für KMUs

Gerade für regional ausgerichtete KMUs, die mit hoher Qualität und kleinen Stückzahlen ihre Kunden bedienen, ergeben sich daraus sowohl Chancen als auch Gefahren. So können künftig auch große Unternehmen einfacher kleine Stückzahlen produzieren, was sie zu Konkurrenten der KMUs macht. Andererseits kommen aber auch die Absatzmärkte den KMUs näher, da sie größere Aufträge zusammen mit einem weit entfernten „Druck-Center“ global umsetzen können. Obwohl dies technisch bereits machbar scheint, müssen für eine operative Umsetzung noch zahlreiche wirtschaftliche, rechtliche und technische Aspekte geklärt werden. Und genau hier setzt das Projekt auch an: Neue Geschäftsmodelle sollen aufgezeigt und erprobt werden. Die auftretenden Probleme sollen identifiziert und dafür Lösungen erarbeitet werden.

Viele offene Fragen

Unterschiedliches Qualitätsverständnis, die Sicherstellung von Passgenauigkeiten für den weiteren Einbau der Produkte in größeren Baugruppen, die Bereitstellung verschiedener Rohmaterialien für die additive Fertigung, lokale Fertigung-Einflussfaktoren wie Wärme, Luftfeuchtigkeit oder Stromversorgungssicherheit (z.B. Auftreten von Stromunterbrüchen während eines Druckvorgangs) oder auch Haftungsabgrenzungen in Schadensfällen sind nur einige jener Aspekte, die betrachtet werden müssen.

Nutzen für österreichische KMU

Viele österreichische Unternehmen besitzen bereits jetzt sehr viel technisches Know-how zum Thema Additive Fertigung bzw. 3D-Druck.Gerade im Firmennetzwerk des Kunststoff-Clusters laufen zahlreiche Aktivitäten und regionale Projekte zu diesem Zukunftsthema. „Wir möchten durch unsere Teilnahme sicherstellen, dass das Wissen und die Erfahrungen einer gesamtheitlichen Betrachtung der Additiven Fertigung – von neuen Dienstleistungen, über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu sozialpolitischen Auswirkungen – auch den heimischen Unternehmen zugänglich gemacht wird“, sagt Clustermanager Wolfgang Bohmayr.

Partner des Projekts:

  • Hightech Zentrum Aargau AG
  • AM Network
  • Bayern Innovativ
  • Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH
  • dekom 3D plus GmbH
  • Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach
  • E. Blum & Co. AG
  • Fabb-It UG
  • Fabru GmbH
  • FH Vorarlberg
  • General Electric (Switzerland) GmbH
  • Landratsamt Waldshut
  • Leichtbau BW GmbH
  • Multec GmbH
  • Swiss Materials
  • ZHAW School of Management and Law

Assoziierte Partner:

  • connect Dreiländereck
  • Hochrheinkommission
  • Kanton Aargau
  • Kanton Schaffhausen
  • Landkreis Lörrach
  • Regierungspräsidium Freiburg
  • Wirtschaftsregion Südwest GmbH
  • Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO)
     

Projekttitel

Bewertung und Erprobung neuer Formen grenzübergreifender Kooperationen mit 3D-Druck

Projektbeginn

01.01.2019

Projektende

31.12.2021

Projektwebsite

http://am-abh.net/


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